…wir waren mitten im Outback als…

…vom Prinzip her läuft das ja…

Archiv für Januar, 2010

Kilometerpauschale?

Ich war mitten in der Stadt, als die Realität plötzlich wieder anfing zu wirken. War ich hier um einen neuen Job aufzutreiben, oder um einfach nur asiatische Imbissläden zu testen oder vielleicht um mich einfach verloren zu fühlen in einer riesigen Stadt voller Asiaten und Deutscher. Keine Zweifel, ich war an der Ostküste angekommen. Melbourne. Da stellt sich natürlich die Frage: Wie ist der Junge nur vom Nordwesten in den Südosten des Landes vorgedrungen? Natürlich mit dem Buzzmobil und einem Kilometerzähler der richtig in Schwung kam. Beruhigt euch erstmal, das war nämlich so… (wer jetzt keine Zeit hat, sollte mit Lesen gar nicht erst anfangen)

Es ist Anfang Dezember. Es ist schweinekalt draußen. Zumindest in anderen Regionen unseres Erdballs. Es ist heiß. Es ist sehr heiß. Ich befinde mich gerade auf dem Weg von Coral Bay nach Exmouth. Christine möchte noch etwas in Coral Bay bleiben. Das ist auch so ein nettes kleines Plätzchen. Eine herrliche Unterwasserwelt. Die Erwartungen an Exmouth sind dann auch recht hoch. Der Cape Range National Park dort lässt auf einiges hoffen. Doch der Weg dorthin führt einzig und allein über Exmouth. Ich nutze das bisschen Sonne bevor sie fast verschwunden ist um in den Shothole Canyon zu fahren. Faszinierend! Wunderschöne Natur die mir mit Licht und Schatten ihre Einzigartigkeit zeigt. In Exmouth angekommen, gönne ich mir einen Restaurantbesuch. Auf der Speisekarte: Kängeruh. Das war nicht billig. Es war auch alles andere als reichlich. Ich war aber doch recht froh nach einem heißen Tag etwas sehr Schmackhaftes zwischen den Kiefern zu haben und den ausgetrocknete Kehle mit einem kühlem Bier benetzen zu können. Kühle Getränke sind bei der ganzen Hitze auch unersetzlich. Gerade auch ein kühles Bier am Abend.

In meine persönliche Hitliste der Dinge die man jeden Tag tun könnte gehört mittlerweile auch das Frühstücken am Strand. Einfach schön bei offener Heckklappe im Van zu sitzen und aufs Meer schauen. Streichkäse mit Konfitüre. Manchmal auch Erdnussbutter. Hin und wieder einen Apfel fürs gute Gewissen. Danach die Sonnenbrille aufsetzen und die Gitarre in die Hand nehmen. Ein paar offene Akkorde später stellt sich dann unausweichlich eine gewisse Ausgeglichenheit ein. Konservieren und mit nach Hause nehmen! In Exmouth selbst gibt’s anscheinend nicht soviel zu sehen. So verbringe ich den Tag mit Internet, Visitor Centre und einem Friseurbesuch. Mit schicker neuer Haarpracht kann ich mich auch im National Park blicken lassen. Dies tue ich am folgenden Tag. Sehr schöne Spots zum Schnorcheln und relaxen. Der Mandu Mandu Gorge dort gibt einen geilen Blick aufs Meer frei. Meine Kamera freut es. Mich auch.

Bei Dämmerung erkunde ich den Bloodwood Creek. Dort dämmert es mir dann auch. Auf dem Weg dorthin sehe ich so viele Kängurus am Wegessrand sitzen, dass ich dort ihr Hauptquartier vermute. Mit meiner Vermutung liege ich dann auch goldrichtig. Hinter einer Bergkuppe sehe ich Familie Känguru im Rudel faul herumliegen. Ich nähere mich Stück für Stück um gute Fotos zu bekommen. Je näher ich komme, desto größer ist jedoch die Anzahl derer, die sich aus dem Staub machen. Nur das große Alpha-Männchen scheint keine Angst vor mir zu haben. Sein Aufrichten signalisiert mir Kampfbereitschaft. Ich entscheide mich dann für den Rückzug. Die Fotos die ich wollte hatte ich bereits. Auf dem Campingplatz abends, werde ich dann von einem jungen Känguru besucht. Es scheint keine Angst vor mir zu haben. Das ruft auch einen jungen neugierigen Fuchs auf den Plan. Känguru und Fuchs treffen sich. Beschnuppern sich. Ich sitze 3 Meter daneben und schieße Fotos. Toll! Am Tag darauf fahre ich alle anderen Spots ab und treffe abends Christine auf dem Campingplatz. Im Dunkeln jagen wir mit der Taschenlampe Krabben die sich wie eine kleine Armee an der Wassserkante aufgestellt haben. Sehr lustig. Samstag. Wochenende. Also relaxen. Ich schnorchele noch einmal ausgiebig am Turquise Bay, bevor ich am nachmittag zurueck nach Exmouth fahre.

Der nächste Tag hält eine schwierige Etappe für mich bereit. Von Exmouth nach Tom Price. Circa 600 km. Dort muss man hin, wenn man in den Karijini NP will. Und ich will. Und wie! Unzählige Bilder habe ich schon gesehen. Nun will ich selber dieses wahnsinnig schöne Fleckchen Erde sehen. Meine Kamera natürlich auch. Auf dem Weg dorthin, wird es mit jedem Kilometer ein bisschen wärmer. Nicht das die Temperatur schon deutlich über 30 Grad Celsius liegt, nein. Es geht noch wärmer! Die Scheibe ist natürlich nach unten gekurbelt und der Arm liegt lässig auf. Trotzdem fühlt es sich so an, als wenn jemand ein imaginäres Heißluftgebläse von außen installiert hat und auf Volllast laufen lässt. Ich schwitze. Die Klimaanlage scheint nicht zu funktionieren. Egal, kalte Cola im Roadhouse gekauft und runter damit. Hauptsache das Auto macht keine Spirenzchen. Ein kaputter Kühler wäre das letzte in dieser großen Leere mitten im Nirgendwo. Ein italienisches Pärchen hat da weniger Glück. Das sportliche Gefährt der beiden ist mit einem geplatzten Kühlerschlauch außer Gefecht gesetzt. Ich kann nicht helfen. Die kurz darauf anhaltenden Eingeborenen haben zufälligerweise 5 verschiedene Kühlerschläuche auf Reserve im Auto dabei. So blieb den beiden wohl ein großes Mamma Mia erspart. Ich habe keine Zeit. Die Sonne brennt nämlich und ich will auch irgendwann in Tom Price ankommen. Mittlerweile tummeln sich zahlreiche Fliegen im Cockpit. Ich hatte beschlossen das Fenster zu schließen um weniger warme Luft ins Auto zu lassen. Klingt komisch, funktionierte aber. Der Effekt dessen war eine recht muntere Fliegenschar, die anscheinend einen riesigen Spaß daran hatte auf meinen Beinen und Füssen Polka zu tanzen. Eine kurze Schüttelbewegung und man hat für 0,7 Sekunden Ruhe. Nach 2 Stunden geht mir das Ganze irgendwie ziemlich auf die Nerven. Ich beuge mein Haupt in Richtung untere Gliedmaßen um die muntere Schar anzuschreien. Zum Schreien komme ich nicht mehr, da ich in genau jenem Moment sehe, wie eine mir äußerst unsymphatische schwarze Spinne über den rechten Fuss läuft. Ich schüttele sie ab und nehme meine Füsse aus dem Fussraum auf den Sitz. Dies passiert gleichzeitig in circa 0,15 Sekunden. Mein Herz hatte zwischenzeitlich kurz ausgesetzt. Ich meine auch einen Druckabfall in der Fahrerkabine verzeichnet zu haben. Ich nehme den Gang raus und lasse den Wagen ausrollen. Keine Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer, da auf dieser gottverlassenen Straße kaum jemand anderes unterwegs ist. Ich springe aus dem Fahrzeug. Das unbeliebte Getier entdecke ich an Tür. Ein Schlag mit dem Schuhwerk und ich fühle mich viel besser. Das Getier nicht. Spinnen im Auto empfinde ich als inakzeptabel. In Tom Price flüchte ich in den klimatisierten Coles und erwerbe einen Esky, eine große Flasche eiskalte Cola sowie 2 Liter Vanilleeis. Ich verschlinge das Eis und labe mich an der Cola. Ach wie schön ist doch was kaltes!

Wenigstens kühlt es in der Nacht etwas ab. Am nächsten Tag nur noch schnell ins Visitor Centre und schwupps bin ich auch schon auf dem Weg in den Karijini. Punkt Nummer eins der Tagesordnung ist die Fortescue Falls zu finden, in das Badegewand zu schlüpfen und schööööööööön plantschen. Herrlich! Nie war baden so angenehm. Die 41 Grad außerhalb des Wassers stören mich nicht mehr. Danach fühle ich mich genug erfrischt um den Dales Gorge zu erkunden. Abends lerne ich auf dem Campingground Marco und Patti (SUI) kennen. Man redet über Gott und die Welt. Oder vielleicht auch nur über Gott und die Schweiz. Zufälligerweise treffe ich beide am nächsten Morgen am Circular Pool wieder.

Nachdem ich mit beiden den Gorge erkundet hatte schaue ich mir noch zur Entspannung die Kalamina Falls an. Hartes Programm am folgenden Tag. Erst zum Hamersley Gorge. Fantastisch schön mit Grotte und Wasserfall. Natürlich auch hier genug Felsen zum klettern und kraxeln. Anschließend zum Weano Gorge. Es bereitet mir ein großes Vergnügen sich durch enge Schluchten und steile Kletterpassagen immer weiter vor zuarbeiten. Streckenweise heißt das Klamotten aus und durchs Wasser schwimmen um weiter zu kommen. Gar nicht so einfach wenn man bedenkt, das eine Hand immer über der Wasseroberfläche bleiben muss, damit die Kamera nicht nass wird. Irgendwo kommt man dann nicht mehr weiter ohne Abseilausrüstung. Ich schon. Nicht ganz ungefährlich aber auch nicht unmöglich. Am Ende werde ich mit einem absolut großartigem Ausblick in die Schlucht verwöhnt! Dann noch schnell der Hancock Gorge und der Oxer Lookout. Zufällig treffe ich hier Nina wieder. Insgeheim hatten wir uns im Karijini verabredet, da sie gerne mit zurück an die Küste möchte und ihre Crew doch eine andere Richtung im Sinn hat. Kein Problem! Wir verabreden uns für den nächsten Abend auf dem Campground.

Neuer Morgen, neuer Gorge! Ich könnte das ewig machen. Es macht soviel Spaß in den riesigen roten Gesteinsmassen den Klettermaxe zu mimen. Ich befinde mich nun am Joffre Gorge. Der Zugang zum Abstieg ist etwas schwer zu finden, aber ich will da unbedingt runter. Sieht vom oberen Lookout schon viel versprechend aus! Ich finde den Zugang und klicke auf dem MP3 Player Vivaldi´s 4 Jahreszeiten an. Ein phänomenales Erlebnis den doch recht anspruchsvollen Abstieg mit solch einmaliger Musik zu erleben. Unten angekommen, kann ich oben am Lookout Nina erkennen. Ein kurzer Winkgruß. Für mehr ist keine Zeit, da Vivaldi meinen Erkundungsdrang eindringlich untermauert. Leider komme ich nicht sehr weit. Ich hätte ja können, aber 2 km schwimmen mit der Kamera in der Hand? Und das auch noch in unbekannten Gewässern? Man muss wissen wann und wo Grenzen sind. Vielleicht komme ich ja auch irgendwann nochmal zurück, und dann aber….. Der Hancock Gorge gestaltet sich sehr eindrucksvoll. Die richtige Musik im Ohr und ganz alleine in wirklich einmaliger Kulisse umher wandern. Fabelhaft! Am Ende des Gorges, kurz bevor das Wasser ca. 70 m in den nächsten Gorge fällt, sind riesige Baumstämme in einer Felsspalte eingeklemmt. Ideal zum drauf herum wandern. Ich würde ja gerne noch ein Stück weiter klettern um wirklich den Wasserfall von oben zu sehen, aber zu gefährlich. Nächstes Mal komme ich mit Abseilausrüstung, das sag ich euch! Abends sitze ich dann auf dem Campground mit Nina, Ove, Weena, Chris und Carolin zusammen. Der Sternenhimmel ist so unglaublich klar, das man kaum noch das „Dunkle“ sieht vor lauter Sternen. Außerdem hagelt es Sternschnuppen. Man hätte die ganze Nacht sitzen und einfach nur nach oben schauen können, wenn nicht zwischendurch ein Dingo versucht hätte unseren Müll zu stehlen.

Für Nina heißt es am Morgen good bye sagen. Sie springt ins Buzzmoil und wir fahren zum Hamersley Gorge. Ich schaue ihn mir gerne ein zweites Mal an. Einfach herrlich da. Anschließend machen wir uns auf Richtung Coral Bay. Leider schaffen wir es nicht ganz vor Sonnenuntergang. Es wird zunehmend dunkel und die Känguru Brigade fängt an, sich am Straßenrand zu formieren. Absolute Vorsicht ist nun geboten. Diese Jungs springen einfach total unberechenbar auf die Straße. Ich bin nicht scharf drauf nach der Spinne weitere Anhalter mitzunehmen. Wir halten auf einem Feldweg an und nächtigen.

Ich plane ein paar Tage Erholung von der Hitze. Was bietet sich da besser an als Schnorcheln im Ozean? Nina fährt von Coral Bay aus weiter nach Exmouth. Nach einem Tag am Strand entscheide ich nächsten Morgen spontan: genug mit der Erholung. Ich mache mich kurzum auf den Weg zurück in Richtung Perth. Das ist ein stattlicher Tagesritt von ca. 1100 km. Auf dem Weg Richtung Süden mache ich kurz Halt auf der Hutt River Province. Dort Treffe ich Prinz Leonard, der es im Jahre 1970 geschafft hat sein Land als Prinzentum anerkennen zu lassen und damit nicht mehr zu Australien gehoert. Er gibt mir im Zollamt seinen Stempel in den Passport. Gegen 21.30 Uhr stehe ich dann in Perth bei Thorsten vor der Tür. Schlaf. Der folgende Tag wird genutzt um alle Akkus aufzuladen, den Van zu entrümpeln und Vorräte aufzufüllen. Generell habe ich ja aber keine Zeit mehr zu vertrödeln. Gerne hätte ich noch den ein oder anderen in Perth besucht, aber ich muss weiter. Weiter Richtung Süden. Auf dem Weg sieht man wieder wie sich die Landschaft verändert. Ich genieße die Landschaft, die Sonne, die tolle Musik aus dem Radio und krieche im Schneckentempo dahin. Hinter Mandurah finde ich ein wirklich nettes Plätzchen mit super Blick aufs Meer. In Bunbury bummele ich ein wenig durch die Straßen und vertrödele den Tag. Gefällt mir nicht die Stadt. So mache ich mich auch am späten Nachmittag auf ein Nachtlager zu suchen. Blick aufs Meer in ruhiger Lage sollte es schon sein. Ich werde langsam anspruchsvoll. Kein Problem! Mit der Gitarre zwinge ich die Sonne unter zugehen. Nichts leichter als das. Die Delphine die sich vor mir im Ozean tummeln, scheint das Geklimper hingegen nicht zu stören.

In Busselton angekommen, suche ich auch gleich nach der riesig langen Jetty für die Busselton ja soooo bekannt ist. Leider ist die Jetty natürlich wegen Bauarbeiten gesperrt. Ich fahre weiter nach Dunsborough. Sehr schöne Ecke mit toller Küste. In Eagle Bay find ich es nett. Ein Schlafplatz ist auch schnell gefunden. Morgenstund hat Fisch im Mund. Ich fahre früh zum Castle Rock und werfe meine Angel aus. Irgendwann hab ich auch was am Haken. Wegen fehlender Routine und zu billigem Material kann ich den bestimmt 2 Meter großen Fisch nicht aus dem Wasser ziehen. Er lässt irgendwann einfach los. Toll! Das einzige was ich danach fange ist ein Sonnenbrand auf der Nase. Tags darauf versuche ich es nochmal am Canal Rocks. Ohne Erfolg.

In Margaret River surfe ich ein wenig. Zu mindestens im Internet. Am Surfers Beach mache ich ein paar Schnappschüsse von den die wirklich surfen. Ich buche für den nächsten Tag eine Winery Tour. Sehr toll! Ich hänge noch schnell ein Liftoffer für Richtung Adelaide in der Stadt aus. Die Winery Tour war absolut geil! Tolle Leute an Bord, dazu super leckere Weine probiert und gekauft. Oben drauf gab es noch ein wirklich herausragendes Essen. Sehr gut! I-Tüpfelchen war dann noch der Besuch in einer Käserei (wenn ihr euch vorstellen könntet, wie lecker das war!), einer Schokoladenfabrik (siehe Käserei) und in einem Lokal wo verschiedenste Spirituosen verköstigt wurden. Wir treffen uns abends noch alle in einem Pub um diesen einzigartigen tollen Tag zu besiegeln. Sag bye bye Margaret River. Ich checke vorher noch mal kurz meine Mails. Siehe da, 2 Mädels aus Finnland möchten gerne meine Travelmates sein und mich bis nach Adelaide begleiten. Kurzerhand lade ich Sanna und Mervi in den Van. Und schwupps sind wir auch schon in Hamelin Bay, wo riesige Sting Rays ganz nah an den Strand kommen. Ein wirklich eindrucksvolles Erlebnis!

In Augusta schauen wir uns den Leuchtturm nur aus der Ferne an. Zu teuer, zu viele Touris. Wir machen kleine Abstecher in die eindrucksvollen Karri Wälder. Beim Bicentennial Tree geht’s dann ca. 60 Meter um den Baumstamm herum in die Höhe. Oben hat man dann einen wahnsinnigen Ausblick auf den Wald drumherum. Sehr schön! Hier muss es dann aber passiert sein! Tage zuvor hatte ich mir neue Flip Flops gekauft, welche ich auch gerade eingelaufen hatte. Einer davon steht wohl heute noch auf dem Carpark. Der andere liegt in meinem Van. Wie konnte das nur passieren? Tagelang hatte ich die 2 finnischen Mädels unter Verdacht meinen fehlenden Flip Flop vor mir versteckt zu haben. Aber was sollte ich machen ohne Beweise? In Walpole besuchen wir den hochgelobten Tri Tiop Walk. Auf einer Hängebrückenkonstruktion aus Stahl durch die Baumwipfel wandern. Nicht schlecht! Leider etwas zu kurz für meinen Geschmack. Trotzdem toll.

In der Nähe von Denmark besuchen wir eine weitere Cheesefactory und eine Toffeefactory. Extase der Geschmacksnerven! Selten so tollen Käse gegessen! Danach ging es zum Green´s Pool und den Elephant Rocks. Super geile Location zum Schwimmen, Plantschen, Fotos machen oder was auch immer. Wir fahren weiter und befinden uns nach kurzer Fahrt bereits in der Umgebung von Albany. Albany? Da war ich doch schon mal! Ich zeige den Mädels ein paar tolle Spots. Am Shelley Beach Lookout, sind an dem Tag sogar Hangglider am Start. Beste Bedingungen zum Fliegen sagen sie. Beste Bedingungen zum Fotos machen sage ich. Einen erwischt beim Start ein ungeahntes Lüftchen und er kracht Hals über Kopf in den Berg. Nichts passiert. Gott sei Dank! Ich zeige den beiden am Tag darauf noch schnell die Natural Bridge und The Gap und schwuppsdiwupps haben wir auch schon in meinem Lieblingshostel eingecheckt. Freude! Freude auch bei alten Bekannten wie Paul, Hannes und Robert die immer noch zugegen sind.

Mittlerweile ist es der 24. Dezember und irgendwie ist immer noch keine Weihnachtsstimmung aufgekommen. Meine 2 finnischen Mädels tragen zwar stolz ihre Weihnachtsmützen trotz der hoch sommerlichen Temperaturen, aber das war es auch schon. Keine Wham-Dauerbeschallung in den Supermärkten seit dem 1. November. Keine Schokoweihnachtsmänner die seit Ostern in den Regalen warten. Und auch keine bescheuerten Radiomoderatoren die wie jedes Jahr fragen ob es denn dieses Jahr an Heiligabend Schnee geben wird. Alles anders. Ich will nicht sagen besser (bevor der ein oder andere mir schreibt, dass er genau das mag), aber anders. Für mich doch angenehm anders. Heiligabend wird hier auch nicht unter dem fein geschmückten Baum verbracht, nein, man sitzt mit Freunden draußen und hat ein richtig dickes BBQ. Toll! Brendan reicht dazu eines seiner selbst gebrauten Biere. Gute Stimmung!

Am 1. Weihnachtsfeiertag fangen wir morgens mit einem Sektfrühstück und frischen Erdbeeren an. Danach geht’s zum Strand. Das Wasser ist angenehm erfrischend. Wir spielen ein wenig Soccer. Dann kommt der Höhepunkt: Beach-Cricket. Gibt es etwas langweiligeres als Cricket im Fernsehen zu schauen? Das Spielen macht dann erstaunlicherweise mehr Spaß! Aber Cricket ist auch ein ganz anderes Thema. Vielleicht beim nächsten Mal mehr darüber. Abends gibt es dann natürlich noch einmal ein dickes BBQ. Freude!

Am 2. Weihnachtsfeiertag packe ich Mervi und Sanna in den Van und verabschiede mich ein zweites Mal aus Albany. Wir fahren Richtung Esperance. Die Stadt an sich finde ich eher unspannend. Dafür ist der einige Kilometer lange Great Ocean Drive der Wahnsinn. Tolle Landschaft! Ich habe das Gefühl, dass ich mich gar nicht dran satt sehen kann! Ich muss aber, denn die Sonne steht schon sehr tief! Den nächsten Tag nutzen wir um in den nahe gelegenen Cape le Grand NP zu fahren. Leider spielt das Wetter nicht so ganz mit weil die Sonne sich hinter einer undurchdringlichen Wolkenschicht verbirgt. Das Wasser in den traumhaften Buchten leuchtet trotzdem wahnsinnig intensiv. In einer Bucht sehen wir sogar Delphine die in den Wellen jagen. Sehr schön! Es bleibt aber kaum Zeit, denn wir müssen weiter. Pünktlich beim Verlassen des Parks kommt auch die Sonne raus. In Esperance will ich mir nur noch schnell einen Cappuccino auf die Hand für die Fahrt holen. Nicht so einfach an einem Sonntag in Esperance wie es scheint. Irgendwann schaffe ich es leicht genervt doch noch und kann mein Glück kaum fassen. Den Cappuccino brauchte ich aber, denn jetzt kommt das Nichts.

Das Nichts ist ziemlich lang. Das Nichts ist auch ziemlich heiß. Jetzt ratet mal was es im Nichts zu sehen gibt? Genau, Straße und nichts. In verschiedenen Landkarten habe ich das Nichts auch fälschlicherweise schon als Nullarbor Plain entdecken können. Genau diese liegt zwischen Esperance und Adelaide. Vor uns liegen 2200 km. Kilometer mit geringem Unterhaltungsfaktor. Nach 200 km in Richtung Norden kommen wir in Norseman an. Das Tor zur Nullarbor Plain. Wir machen einen Stop zum Auftanken. Keine Menschen auf der Straße. Sehr merkwürdig! Irgendwann rennen Kinder auf uns zu. Zuerst dachte ich sie wollen uns angreifen. Dann merke ich sie wollen nur Eis von der Tanke. Glück gehabt! Da wurde es mir plötzlich klar. Fledermausland! Hier ist alles anders. Wir sind denkbar schlecht vorbereitet. Kein roter Convertible mit offenem Verdeck. Keine Unmengen an Grapefruits im Kofferraum und auch keine Fliegenklatsche zur Hand! Und was ist mit ganz spezieller Musik? Nullarbor Plain. Wieso hatte ich mich darauf nur eingelassen? Wir brauchen so viele Vitamine wie wir nur kriegen können um diesen Teufelsritt zu überstehen! Ich merke wie ich neben der Zapfsäule Tagträume. Ich greife mir einen Apfel aus dem Kofferraum. Norseman. Fledermausland. Bloß weg hier.

Ich vermag nicht mehr zu sagen, ob es nun Stunden, Tage oder Wochen waren, aber wir kamen irgendwann an ein riesiges Schild. Das Schild war so riesig (vielleicht sogar noch riesiger) als die Wohnzimmerwand in der Fulda-WG. Komischerweise war das Schild genauso braun wie die Wand damals (ja, auch hier in Klammern kann ich ruhig mal den Namen Olga schreiben). Flashback. Ich stehe neben dem Schild und bemerke wie ich schon wieder tagträume. Längstes gerades Stück Straße in Australien steht darauf geschrieben. Wow! 90 Meilen lang. 90 Meilen langweilig. Da war die Wand ja noch spannender, fast. Wir machen irgendwann vor Caiguna Rast, da es auch schon recht dunkel ist. Am nächsten Morgen setzen wir uns wieder gen Westen in Bewegung. Dann passiert etwas total abgefahrenes! Eine Kurve! Kaum zu glauben. In Eucla machen wir ein wenig Pause, tanken auf und fahren in die nahe gelegenen Sanddünen. Wir erreichen Border Village. Die Grenze zu South Australia. Vorsorglich haben wir all unsere Früchte schon aufgegessen, da man diese nicht mit rüber nehmen darf wegen Fruchtfliegenalarm und so. Tatsächlich werden wir erst viele hunderte Kilometer später kontrolliert. Nähe Nundroo ist dann wieder einmal Schlafen angesagt. Der nächste Tag beginnt mit einer absolut grandiosen, exakt 10 Minuten langen, wohl temperierten Dusche im Roadhouse. Duschen ist Luxus. Duschen ist geil! Richtig frisch und sauber machen wir uns wieder auf die Reise.

Nachdem ich mittlerweile ja schon einiges über Finnland weiß, offenbart sich mir dann ein völlig neues Universum. Finnische Musik. Im speziellen finnische Popularmusik. Mir werden einige Songs vorgespielt. Ganz nett denke ich mir. Mein Fazit: ich kann ehrlich gesagt nicht genau sagen, ob die Musik so toll ist weil sie so klingt als wenn sie problemlos beim Grand Prix de Eurovision de la Chanson mitmachen könnte, oder weil die vorgespielten Songs da auch alle mal vertreten waren. Komisch. Viel komischer wird es dann, als die beiden anfangen, ich sag mal Lieblingssongs zu spielen. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber damit nicht: beide fangen an sehr ausgelassen Modern Talking, Take That und Roxette mitzusingen. Auf meine Anmerkung, dass letztere doch aus Schweden kommen, bekomme ich nur ein gleichgültiges Achselzucken. Verrückt. Mich würde mal interessieren, wie OP das in seine Stilfindungspyramide in Einklang mit Neil Young bringt. Wir schaffen es an diesem Tag bis hinter Port Augusta. Bis Adelaide sind es nur noch knappe 300 km. Ein Katzensprung. Morgens im Roadhouse tausche ich mit den Mädels noch schnell unsere Bilder der vergangenen Tage. In Adelaide angekommen, verabschiede ich mich von Mervi und Sanna und mache mich auf das MyPlace Hostel zu suchen.

Dort wohnen momentan nämlich immer noch Sarah und Malte die ich ja schon aus Albany kenne. Ich checke ein. Irgendwann kommen die beiden auch von einem Ausflug zurück. Mittlerweile haben die beiden auch Mona im Gepäck.Große Wiedersehensfreude. Die Freude war gar so groß, dass wir bei dem ein oder anderen Gläschen Wein bis tief in die Nacht das Wiedersehen feiern. Völlig erschöpft vom Nichts und der ganzen Hitze sollte Schlafen nicht das Problem sein. War es auch nicht. Zu mindestens für mich nicht. An dem Punkt wo ich eingeschlafen bin, müssen alle anderen im Dorm aufgewacht sein. Ich bekomme am nächsten Tag zu hören, das ich nicht nur beim Einatmen, nein, sondern auch beim Ausatmen geschnarcht haben soll. Kann ich mir aber kaum vorstellen. Angeblich hat man auch versucht mich zu wecken. Hmmm. Naja, ich fühle mich am nächsten Morgen recht erholt und bummele einfach mal in die nahe gelegene Einkaufsstraße. Irgendwann schlendere ich zurück ins Hostel und versorge dort mit dem Laptop andere Backpacker mit guter Musik. Abends wird groß gekocht. Ist ja auch Silvester. Da kann man so was ja mal machen. Die Küche platzt aus allen Nähten. Dann geht’s irgendwann mit der ganzen Mannschaft an den Strand. Dort befinden sich dann auch geschätzte 1 Million andere Menschen. Das Feuerwerk haut mich jetzt nicht so aus den Socken. Was mich um Mitternacht ein bisschen aus den Socken haut, sind die Gedanken an das vergangene Jahr. Ich denke nach über meine Reise, denke an Familie, Freunde und Heimat.

Neues Jahr, neues Glück. Ich habe das Gefühl, dass es ein gutes Jahr wird. Ich blicke voller Zuversicht in die Zukunft! Es gibt viel zu tun und viel zu sehen. Neujahr gehört aber erstmal ganz der Entspannung. Am 2. Januar mache ich mich dann schon mit Sarah & Mona auf den Weg in Richtung Grampians NP. Malte zieht es in Richtung Alice Springs. Zuerst fahren wir aber ins nahe gelegene Hahndorf, welches die älteste deutsche Siedlung in ganz Australien ist. Wir schauen uns dort um, und bemerken dass es nichts besonderes zu sehen gibt. Weiter. Völlig schlecht beschildert werde ich gleich 2 mal in die falsche Richtung auf den Freeway gelotst. In Norsham noch schnell ins Visitor Centre und mit Maps ausgestattet, dann gleich rein in den National Park. Mount Zero ist der erste kleine Prüfstein für unsere Kondition. Oben angekommen gibt’s einen schönen Ausblick. Wir beschließen die Nacht auf dem Carpark zu verbringen. Zur Feier des Tages öffne ich eine der tollen Flaschen Wein, die ich auf der Winery Tour in Margaret River gekauft habe. Sehr lecker! Huh, der nächste Tag hat mal wieder einiges zu bieten. Als erstes galt es den Mount Hollow zu besteigen. Ein riesiger Felsen auf der Spitze des Berges der von innen hohl ist. Dazu ein grandioser Ausblick! Weiter geht es.

Die Broken Falls sind zwar groß, aber nicht so imposant. Als nächstes sind die McKenzie falls dran. Wahnsinn! Was für ein geiler Wasserfall. Vor so einem riesigen Wasserfall zu stehen ist schon was Einzigartiges. Ich mache ein paar nette Bilder von den Mädels die unbedingt im Wasserfall baden wollen. In Halls Gap suchen wir uns einen Schlafplatz auf einer Wiese mitten zwischen den Kängurus. Am Morgen jagen die Schmetterlinge den ersten Sonnenstrahlen nach und eine Emu Familie kommt des Weges um uns zu besuchen. Nett. Im so genannten „Wonderland“ schauen wir uns Wasserfälle an, und erklimmen die höchsten Gipfel. Lookouts entwickeln sich langsam zu einer meinen Leidenschaften. Stundenlang könnte man einfach auf einer Klippe sitzen und in die Ferne schauen. Einfach nur herrlich. Jetzt haben wir fast alles gesehen von den Grampians. Es warten nur noch der Grand Canyon, der Pinnacle Lookout und die Silverband Falls auf uns. Ohne Fleiß kein Preis heißt es. Wir kommen bei den hohen Temperaturen auch ganz schön ins schwitzen. Da ist man froh, dass es als nächstes Richtung Great Ocean Road geht. Die ein oder andere kühle Brise am Ozean wird uns bestimmt gut tun.

Wir kommen mit den letzten Sonnenstrahlen an der Bay of Islands an. Schon im Dunkeln zeichnet sich ab, was uns die nächsten Tage erwartet: tolle Ausblicke und eine faszinierende Küstenlandschaft. Wir nächtigen auf dem Carpark und werden am nächsten Morgen von den plötzlich eintreffenden Touristenmassen geweckt. Wir genießen den Ausblick noch einmal bei Tageslicht und dann geht’s auch los. London Bridge, the arc, the grotto alles nur ein paar Kilometer von einander entfernt. Lookout an Lookout. Das artet fast in Stress aus! Raus aus dem Auto, Fotos machen, wieder rein ins Auto, kurz fahren und das Ganze wieder von vorn. So machen wir dann auch in Port Campbell ein Päuschen und packen uns an den Strand. Abends kommt dann der Höhepunkt: die 12 Apostel. Im Licht der untergehenden Sonne leuchtet die Küste golden und die Unmengen an Touristen bewundern den besonderen Ausblick. Auch hier fällt es wieder stark auf: man braucht kein Englisch reden, denn vom Prinzip her ist hier eh jeder deutsch. Irgendwie ist man froh, wenn man nicht gleich als deutsch geoutet wird.

Wir übernachten ein paar Kilometer weiter auf einem Carpark und am nächsten Morgen passiert das, was irgendwann ja passieren musste. Es klopft an der Scheibe. Es ist in dem Fall ein Er und hört auf den Namen Ranger. Mittellaute Gespräche aus Richtung von Sarahs Wagen, welcher direkt neben dem Buzzmobil stand, hatten mich schon ein wenig aus dem Schlaf gerissen. Der Ranger hat auf seinem Namensschild Ranger zu stehen. Deshalb bilde ich mir auch ein, dass er auch wirklich so heißt. Der Ranger Ranger. Ich öffne völlig verschlafen die Schiebetür des Vans und er schaut mich ein wenig so an, als wenn er mich gerne aus meinem Gefährt ziehen wollte. Er sieht nicht nur wie ein Drillsergeant aus, nein er gibt sich auch so, versucht aber trotzdem nett zu bleiben. Er kommt gleich zur Sache: ….illegal….warum….150 Dollar….die Schilder überall….ich hab gerade auf nem anderen Carpark die Scheisse wegmachen müssen….wo kommst du her? Ich gebe mich total unwissend. Er gibt mir 10 Minuten um verschwinden. Er dampft ab. Sarah sagt, er hätte ihr 20 Minuten gegeben. Egal. Wir müssen keine Strafe zahlen. Weg hier. Ab zum Strand. Hier verbringen wir nahezu den ganzen Tag. Abends machen wir noch einen Abstecher zum Wreck Beach und suchen uns einen Schlafplatz.

Der erste Tagesordnungspunkt des neuen Tages heißt Cape Otway Lighthouse. Auf dem Weg treffen wir auf ein paar Koalas, welche es sich auf einem Baum gemütlich gemacht haben. Eine andere Touristin, fängt an mit einem langen Stock dem Koala etwas näher sein zu wollen. Keine Ahnung was sie vorhatte. Vielleicht den Koala mit dem Stock streicheln? Sarah reagiert empört. Die Touristin entpuppt sich natürlich als Deutsche. Am Lighthouse angekommen, beschließen wir, dass 16,50 Dollar einfach zu viel sind nur um mal den Leuchtturm sehen zu können. Wir düsen wieder ab. In Apollo Bay angekommen schlendern wir ein wenig in der „Stadt“ herum, füllen unsere Vorräte auf und fahren hoch zum Lookout. Und was findet man da oben auf so einem Berg? Na klar, ein Pony! Steht da so mit uns rum und schaut sich auch die Bucht an. Kindheitserinnerungen an den Zirkus kommen mir ins Gedächtnis. Ich verzichte aber aus Sicherheitsgründen auf einen Ritt. Zwischendurch suche ich mir hin und wieder mal ein nettes Cafe um mich um die ganzen Bilder zu kümmern. Nach 2 Tagen Apollo Bay machen wir uns wieder auf. Wir haben uns eine kleine Wasserfalltour zusammengestellt und fangen an alle Wasserfälle der Umgebung abzufahren.

Auf dem Weg zu den Triplet Falls läuft Sarah´s Wagen heiß. Weiter Richtung Lorne. Wir finden einen netten Rastplatz direkt am Ozean. Toll! Die Sonne kommt auch wieder raus, nachdem sie sich für 2 Tage etwas verkrochen hatte. In Lorne gibt’s dann zum Abschluss die Eskrine Falls. Es wird nochmal eingekauft. Wir fahren weiter Richtung Torquay. Wir bleiben nur für die Nacht. Schwupps sind wir schon in Geelong. Victorias zweitgrößte Stadt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen hier einen Job zu suchen, aber das einzige Hostel welches wir finden, ist einfach zu teuer. Die Entscheidung fällt schnell: also gleich weiter nach Melbourne. Sarah möchte nur noch schnell IHR Shampoo in einem der ortsansässigen ALDI´s kaufen. Ja, hier gibt’s Aldi. Klingt komisch, ist aber so. Eine Stunde später sind wir in Melbourne. Die Skyline kann man schon von weitem sehen. Großstadtfeeling kommt auf. In Melbourne verliere ich die Mädels an einer Ampel. Wieder mal Kühlerprobleme wie ich später höre. Naja, ich buche dann in eine richtige Bettenburg ein. Bestimmt über 100 Dorms. Keine Ahnung. Dafür sauber! Die Mädels werden in der Zwischenzeit zu einem Mechaniker abgeschleppt. Ich hole sie dort ab und mache mich in der Dunkelheit auf die Stadt zu erkunden. Besser gesagt: ich laufe einmal um den Block um einen Imbiss zu finden. Ich finde tatsächlich einen Thai Imbiss und esse ein total abgefahrenes Nudelgericht das von der Schärfe her fast an die Falafel aus Kopenhagen herankommt, welche mir beinahe die Lippen weg geätzt hatte. Aber trotzdem: eines der leckersten Gerichte die ich je gegessen habe!

Die erste Nacht in Melbourne. Es ist heiß im Dorm. Ich schlafe trotzdem gut. Nach dem Frühstück geht’s direkt in die City. Ich kaufe mir eine neue Kappe für mein Objektiv, da die alte in den Grampians einen Fall aus 10 Meter nicht überlebt hat. Spontan kaufe ich mir auch gleich ein Ticket für The Mars Volta am 25sten. Toll! Ich freue mich schon! Dann ins Museum „Natinal Gallery of Victoria“. Ein Picasso und tolle Werke anderer Maler. Sehr interessant. Huh, das Skydeck ist auch in der Nähe! Kurze Zeit später stehe ich bereits im Fahrstuhl und fahre mit 9 Meter pro Sekunde nach oben in den 88. Stock. Dort gibt es einen wahnsinnigen Ausblick über die ganze Stadt. Ich mache mir von da oben schon mal eine kleine Vorstellung wie groß diese Stadt ist. Nach einer Stunde da oben stelle ich fest, dass ich den gerade 3 Stunden zuvor erstandenen Deckel für das Objektiv schon wieder verloren hatte. Am nächsten Tag mache ich mich mit Nic (ENG) und Noemi (GER) auf die Suche nach einem neuen billigerem Hostel. Irgendwann landen wir in einer Art Hippie Kommune mit WiFi und allem inklusive für 100 Dollar die Woche. Sehr billig. Aber bevor ich noch keinen Job habe macht das noch keinen Sinn. Job. Genau. Da war doch noch was. Noch Fragen?  Aber vom Prinzip her läuft das ja…